Der Webdesigner, Teil 5

Webdesign – Ihr Weg zum perfekten Webauftritt (TEIL 4)

Letzte Aktualisierung: 4. Juni 2019

Worauf kommt es heutzutage an, wenn Sie für Ihr Unternehmen oder Produkt eine neue, moderne und zeitgemäße Website erstellen möchten oder Ihr bestehendes Projekt einen Relaunch benötigt? Mit welchen Systemen kann ich eine Website selbst erstellen oder ab wann nehme ich besser einen Webdesigner? Wie finde ich den passenden Webdesigner und worauf muss ich bei der Wahl eines Webdesigners achten? Was für Websysteme gibt es und was sind die Vor- und Nachteile dieser Systeme? Beziehungsweise welches System ist das richtige für unser Unternehmen? Und nicht zuletzt: Was wird uns das kosten? Dieser Artikel klärt die zentralen Fragen Schritt für Schritt, gibt Einblick in die Materie und hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

In diesem 4. Teil geht es schwerpunktmäßig darum, den wahrscheinlichen Preis für Ihren neuen Webauftritt zu ermitteln, also schlichtweg: Was kostet der neue Internetauftritt?

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Was kostet Webdesign?

Die Webentwicklung zum Festpreis?

Lange habe ich Sie auf die Folter gespannt! Erst in diesem 4. Teil geht es endlich um die brennende Frage: Was wird Ihr neuer Internetauftritt kosten? Wenige Zeilen weiter unten werden Sie eine Antwort erhalten – versprochen! Vorab nur eine Gegenfrage: Warum wimmelt es im Web nicht von Festpreisangeboten für die Webseitenerstellung? Warum sagt man nicht einfach, eine Webseite Größe A kostet Preis A und eine Seite Größe B kostet Preis B? Die Antwort ist: Weil die Materie zu komplex ist!

Die Frage »Was wird mein neuer Internetauftritt kosten?« ist in etwa so konkret wie die Frage »Was wird mich ein neues Auto kosten?« Und selbst, wenn Sie einen Webdesigner fragten, was ein Internetauftritt für Ihr Unternehmen kosten wird, unter Angabe der Seiten-, Text- und Bildmenge, dann wäre die Anfrage noch immer in etwa so konkret, wie wenn Sie einen Autohändler fragten, was ein Auto kostet, in dem fünf Personen sitzen können und das 180 km/h schnell fahren kann.

Natürlich ist es durchaus möglich, für eine Webseite mit bestimmten Kriterien einen bestimmten Preis anzugeben, jedoch sind die Konfigurationsmöglichkeiten, die zur Kalkulation notwendig sind, mindestens so umfangreich wie beim erwähnten Auto – eher einiges darüber.

Weiter unten werde ich daher noch erläutern, welche Kriterien zur Preisbeeinflussung dazugehören und wie die ein oder anderen Festpreisangaben, die im Web durchaus zu finden sind, sich richtig einschätzen lassen.

Bis dahin bleibe ich für die Erläuterung der nachfolgenden Preisangaben bei der Metapher des Neuwagenkaufs: Die Preise sind Basispreise/Grundpreise. Möglicherweise ist in dem Basispreis die Klimaanlage schon drin, aber wahrscheinlich nicht die beheizbaren Sitze und das Lenkrad aus Leder. Und wenn das Lederlenkrad doch schon inklusive ist, dann ist es damit nicht gratis, sondern tatsächlich nur inklusive, da es im Preis schlichtweg schon mit einkalkuliert ist.

So viel kostet ein neuer Internetauftritt

Richtwerte zur Kalkulation

Folgende Preisangaben sind Richtlinien anhand eines durchschnittlichen Internetauftritts ohne besondere Funktionalitäten. Aufgeteilt in die 3 Anbieter zur Umsetzung: Freiberufler, kleine Agentur, große Agentur und die 3 Kundengruppen Einzelunternehmer, kleine Firma, mittlere Unternehmen.

Die unterschiedlichen Preise der 3 Anbieterklassen ergeben sich dadurch, dass ein einzelner Designer (ohne Mitarbeiter und in der Branche oft auch Freelancer genannt) i.d.R. schmaler kalkulieren kann, als eine große Agentur. Die Aufteilung in die 3 Kundengruppen soll nicht suggerieren, dass große Unternehmen automatisch mehr bezahlen würden als kleine, sondern liegt vielmehr darin begründet, dass der Umfang eines Internetauftritts sich i.d.R. proportional zur Unternehmensgröße verhält.

Das Preisdiagramm der Webentwicklung

Fahren Sie mit der Maus über die Balken, um die Netto-Einstiegspreise in Euro zu erhalten

 

Infos zur Grafik

Fahren Sie mit der Maus über die Balken, um die Einstiegspreise in Euro zu erhalten. Die Preise sind eingeteilt in Anbietergröße und Kundengröße.

Anbieter:
Freiberufler: der klassische Grafikdesigner/Webentwickler/Webdesigner
Kleine Agentur: mit strukturierter Mitarbeiterbesetzung aus Kreation, Design, Programmierung, Kundenberatung
Große Agentur: o.g. Besetzung ist mehrfach/vielfach vorhanden. Im Portfolio befinden sich namhafte Marken bis hin zu Weltmarken

Kunden:
Einzelunternehmer: 1-3 MA · Umsatz < 100T €
Kleine Firma: 4-20 MA · Umsatz < 1 Mio €
Mittlere Unternehmen: > 20 MA · Umsatz > 1 Mio €

Grafik auf Basis der statistischen Erhebung laut Umfrage von page-online an Agenturen und Freelancer, Oktober 2017.

Wie viel geben die Unternehmen für Ihren Internetauftritt aus?

Wenn auch das nachfolgende Diagramm nicht nach Unternehmensgrößen differenziert, so gibt es aber doch einen interessanten Einblick, wie viel der westfälische Mittelstand in Jahren 2016/2017 in die Neuerstellung oder den kompletten Relaunch eines neuen Internetauftritts durchschnittlich investiert hat.

Was kostet ein Internetauftritt?

Welche Faktoren den Preis beeinflussen

Wenn ein Webanbieter mit Dumpingpreisen hausieren geht oder ein Paket zum unschlagbaren Festpreis anbietet, dann könnte der seriöse Webdesigner ggf. despektierlich einwenden, dass der Anbieter nicht kalkulieren kann und nächstes Jahr weg vom Fenster ist oder dass er wohl Kunden um jeden Preis braucht. Und in der Tat wäre dieser Verdacht nicht abwegig, denn in der Branche des Webdesigns gibt es fast keine Regeln und keine geschützten Berufsbezeichnungen. Anders also als beim Zahnarzt oder Bäcker gibt es somit leider auch keine einzuhaltenden Standards.

Es könnte aber auch sein, dass oben erwähnter Anbieter durchaus kalkulieren kann – nur eben völlig anders. Unter Umständen entpuppen sich seine Festpreise bei näherer Betrachtung ebenfalls nur als Basispreise (und zwar mit seeehr viel Basis). Vielleicht gibt es auch monatliche Servicepauschalen, die hinzugebucht werden müssen oder es fallen überdurchschnittlich hohe Hostingkosten an oder oder oder. Eins bleibt Fakt – und wenn Sie diesen Artikel gerade lesen, sind Sie wahrscheinlich selbst Unternehmer und wissen daher ebenso: Letztendlich müssen wir alle wirtschaftlich arbeiten und von den Gewinnen uns unser Brot kaufen.

Preise vergleichen heißt Leistung vergleichen

In dem letzten Abschnitt des 4. Teils »Was kostet ein Internetauftritt« erhalten Sie daher eine Auflistung möglicher Leistungen der Homepageerstellung eines Webentwicklers. Wenn Sie also Preise vergleichen, achten Sie darauf, dass Sie auch die Leistungen vergleichen. Möglicherweise ist der teuerste Anbieter gar nicht der Teuerste, sondern nur der mit dem höchsten Leistungsangebot und wäre genauso günstig, würde er Leistungen aus seinem Angebot herausstreichen.

Achten Sie auch darauf, welche Leistungen Sie eigentlich genau benötigen und unterschätzen Sie dabei Ihren Leistungsanspruch nicht. Fast immer läuft es darauf hinaus, dass der Kunde im Prozessverlauf mehr Leistungsvielfalt benötigt, als er zuvor vermutet hätte und vor allen Dingen die Wichtigkeit einiger Leistungen sehr unterschätzt hat.

Nachfolgende Stichwortlisten geben einen Einblick in das Leistungsspektrum der Erstellung eines Internetauftritts und damit auf mögliche Leistungen, die von einem potenziellen Anbieter kommuniziert und im Angebot aufgelistet werden oder eben nicht:

Konzept & Design

  1. Die Komplexität des Designkonzepts und der Webstrategie
  2. Umfang und Menge der Designentwürfe
  3. Allgemeine Kundebetreuung (Umfang der Gespräche und Besuche etc.)

Projektgröße

  1. Anzahl der Seiten
  2. Menge von Text, Bild, Video, Grafiken, Tabellen, Animationen
  3. Einsatz von RWD (Responsive Webdesign) sowie dessen Qualität/Umfang
  4. Art der Webseite: Unternehmens-, Produktpräsentation / Produktverkauf (Shop-System)
  5. Art des eingesetzten Systems (Content Management System)
  6. Produktportfolio (mit oder ohne Filtersystem)
  7. Galerien
  8. Blog/Newsbereich
  9. Umfangreiche Formulare, Anfragesysteme, Termin-/Verfügbarkeits-Funktionen
  10. Geschützter Kundenzugang, ggf. mit Upload oder kompletter Cloud-Funktionalität
  11. u.v.m.

Leistungsumfang / Leistungsvielfalt

  1. Webdesign
  2. Webentwicklung (technische Umsetzung)
  3. Text
  4. Fotografie / Fotorecherche / Lizenzbilder
  5. SEO (Suchmaschinenoptimierung)
  6. Performance (Geschwindigkeitsoptimierung)

FAZIT

Umfang und Qualität eines Leistungspakets des Webentwicklers im Zusammenhang mit seiner Preisabgabe einzuschätzen, ist keine leichte Aufgabe und wird um so schwerer, je mehr Leistungen Sie in Anspruch nehmen möchten. Die Preisübersichten dieses Artikels geben einen Einblick, in welchem Preisrahmen sich die Kalkulation befinden sollte und welche Leistungen in einem Angebot vorhanden sein können und den Preis beeinflussen.

Preisangaben die hiervon deutlich nach unten abweichen, werden i.d.R. mit einer Leistungsreduktion einhergehen oder liegen in der Webseitenerstellung vom Fließband begründet, was insbesondere für Festpreis-/Pauschal-Angebote gilt. Liegen die Preise hingegen deutlich darüber, so sollten Sie prüfen, ob der Aufpreis durch ein Mehr an Leistungsqualität gedeckt ist und diese auch benötigt wird.

Demnächst geht es weiter mit Teil 5:

Webdesign – Ihr Weg zum perfekten Unternehmensauftritt (TEIL 5)
SEO: Die  Suchmaschinenoptimierung

André Morre

Selbstständiger Mediendesigner und Inhaber dieser Webseiten. Konzeption, Design, Webdesign, Text, Fotografie

2 Kommentare

  • Dr. R. Schneider

    Antworten 10. Dezember 2019 17:13

    Danke, Sie haben mir damit viel Licht ins Dunkle gebracht. Liest sich sehr überzeugend und kompetent. Ich würde Sie sofort in meine Angebotsanfrage einbeziehen, halte es jedoch für relativ wichtig, einen Anbieter in meiner unmittelbaren Nähe zu finden.
    Um so mehr vielen Dank für diese wirklich umfangreichen 4 Artikel.

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