Der Webdesigner, Teil 5

Webdesign – Ihr Weg zum perfekten Webauftritt (TEIL 1)

Letzte Aktualisierung: 27. Oktober 2019

Worauf kommt es heutzutage an, wenn Sie für Ihr Unternehmen oder Produkt eine neue, moderne und zeitgemäße Website erstellen möchten oder Ihr bestehendes Projekt einen Relaunch benötigt? Mit welchen Systemen kann ich eine Website selbst erstellen oder ab wann nehme ich besser einen Webdesigner? Wie finde ich den passenden Webdesigner und worauf muss ich bei der Wahl eines Webdesigners achten? Was für Websysteme gibt es und was sind die Vor- und Nachteile dieser Systeme? Beziehungsweise welches System ist das richtige für unser Unternehmen? Und nicht zuletzt: Was wird uns das kosten? Dieser Artikel klärt die zentralen Fragen Schritt für Schritt, gibt Einblick in die Materie und hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Dieser Artikel ist sehr umfangreich und gliedert sich in 4 Teile, die wiederum in einzelne Themenbereiche gegliedert sind. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich, den Artikel chronologisch durchzugehen, oder sich mit Abschnitten zu Befassen, deren Thematik Ihnen eigentlich bekannt ist. Wenn Sie also bereits wissen, was ein CMS ist, überspringen Sie den Abschnitt. Zeit ist kostbar und Sie möchten schnell ans Ziel kommen, Informationen sammeln und Entscheidungen treffen. Nutzen Sie daher das Inhaltsverzeichnis am Anfang jedes Teils, um schnell zu den für Sie relevanten Informationen zu gelangen.

Ihr neuer Unternehmensauftritt im Internet

An wen sich dieser Artikel richtet

 

Wenn Sie ein Unternehmen sind, dass ggf. schon den Begriff „Konzern“ verdient, Sie eine eigene Marketing-/Werbeabteilung Ihr Eigen nennen und ihr letzter Internetauftritt sich in einem Budget jenseits der 50.000 Euro befunden hat, wird der hier dargestellte Informationsumfang und letztlich das angebotene Leistungsspektrum Sie möglicherweise nicht zufrieden stellen.

Sind Sie hingegen ein durchschnittliches Mittelstandsunternehmen, das sich mit dem Thema „neuer Internetauftritt“ auseinandersetzen muss, hierbei jedoch mehr Fragen offen, als beantwortet sind, es vielleicht in Ihrem Unternehmen an Fachkompetenz zu diesem Thema mangelt und Sie sich irgendwo in einem Spektrum befinden zwischen „Den neuen Internetauftritt basteln wir uns selber“ bis zu „Wir brauchen einen Webdesigner, der uns das professionell und solide umsetzt“, dann werden Sie es sicher nicht bereuen, diesen Artikel weiterzulesen.

Webdesign: Die unterschiedlichen Websysteme

Vom Webbaukasten bis zum Content Management System

 

Während früher Internetseiten reine HTML-Programmierungen waren, begleitet von Javascript und PHP, verbirgt sich heute hinter jeder modernen Website ein sogenanntes Content Management System, kurz CMS. Ich erkläre ein CMS dem Laien immer so, dass ein CMS praktisch eine Vorder- und eine Rückseite hat. Die Rückseite sieht vereinfacht gesagt aus, wie die Programmoberfläche einer Software wie bspw. Word oder Powerpoint. Die Vorderseite ist hingegen das mit der Software erstellte Dokument, wie es fertig aus dem Desktop Drucker kommt.

Der Unterschied ist jedoch, dass die Rückseite unzählige Schalter und Hebel besitzt, dessen Funktion und Auswirkungen dem ungeübten Anwender in der Regel nichts sagen. Die Vorderseite hingegen unterscheidet sich durch die Druckausgabe dadurch, dass sie nicht statisch, sondern multimedial daherkommt und ihr Erscheinungsbild oder gar der Umfang der Inhalte von dem Ausgabegerät abhängig ist.

Mittlerweile bietet jeder größerer Provider wie 1&1, Strato, Telekom & Co. seinen eigenen Webbaukasten an, mit dem es kinderleicht möglich sein soll, seinen eigenen Internetauftritt zu erstellen. Bei einigen Anbietern ist der Webbaukasten gar das Kerngeschäft. Die bekanntesten heißen bspw. wix oder jimdo. Parallel dazu existieren die klassischen CMS im ursprünglichen Sinne wie WordPress, Joomla, Drupal und TYPO3, Contao und viele weitere, deren Grundkonzept immer ist, dass sie in Kombination mit einer Datenbank funktionieren.

Der Platzhirsch unter den Webbaukästen trägt den für Deutschland eher unglücklichen Namen: WIX. Eine Überraschung am Rande: Das Unternehmen hat seinen Sitz in Israel.

 

What you see is what you get!

Insbesondere bei den Webbaukästen ist es immer mehr so, dass sich im WYSIWYG-Verfahren arbeiten lässt, also “what you see is what you get”, worunter sich versteht, dass die o.g. Vorder- und Rückseite möglichst weit aufgeweicht wird, und sich Gestaltung und Änderung direkt auf der Vorderseite durchführen lässt. Aber auch die klassischen CMS, allen Voran WordPress, bieten immer mehr diese Funktionalität.

Eine interessante Zwischenwelt aus CMS und Baukasten bieten die WordPress Plugins wie DIVI, Elementor oder Visual Composer, die den Ansatz verfolgen, aus beiden Bereichen das jeweils Beste herauszuholen: Im Frontend arbeiten wie in einem modernen Webbaukasten ohne auf die Unabhängigkeit eines CMS und dessen komplexen Einstellungsmöglichkeiten verzichten zu müssen. Wer dann noch einen Provider wählt, bei dem WordPress vorinstalliert ist, kann gebündelt mit einer Portion Technikverstand und Technikinteresse in die Welt des Webdesigns starten.

Der Webbaukasten Jimdo erhält Bonuspunkte dafür, dass er seinen Sitz in Hamburg hat und somit aus Deutschland kommt. Die Homepage nutzt das komplexe Caching-System “varnish”. Dem Kunden bleibt diese Möglichkeit jedoch verwehrt.

Content Management Systeme

Das nachfolgende Diagramm stellt die Marktanteile der prominentesten Content Management Systeme im deutschsprachigen Raum im ersten Quartal 2018 gegenüber:

Infos zur Grafik

© AéM 2018: Das Diagramm vergleicht die 5 großen CMS innerhalb eines Gesamtwertes von 100%. Weitere Systeme bleiben unberücksichtigt. Des Weiteren wurden nur Systeme berücksichtigt, die für einen klassischen Internetauftritt genutzt werden. Shop- und reine Blog-Systeme sowie Systeme die kein CMS im klassischen Sinne sind blieben ebenfalls unberücksichtigt. Je nach gewählter Definition kommt man so zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Einen guten weiterführenden Einblick bietet die Seite: CMScrawler

Welches System ist für Sie das Richtige?

 

Ein klassisches CMS erfordert aufgrund seiner Struktur aus System, Datenbank, Plugins und Theme ein hohes technisches Wissen. Wer dies nicht hat und sich auch nicht aneignen möchte, wird i.d.R. auf ein Baukasten-System zugreifen. Genau diese Argumente machen schließlich den Erfolg dieser Systeme in den letzten Jahren aus.

Der große Vorteil der renommierten CMS ist, dass sie sich unabhängig vom Provider betreiben lassen und sich das System umziehen lässt, sollte man einmal mit den Leistungen des Providers nicht mehr zufrieden sein. Des Weiteren lässt sich für nahezu jedes CMS auch ein Webdesigner finden, sodass Sie vom jeweiligen Dienstleister nicht abhängig sind. Außerdem ist es nahezu ausgeschlossen, dass ein WordPress, Joomla oder Typo3 plötzlich vom Markt verschwindet. Auch, wenn dieser Markt sich immer wieder in großer Veränderung befindet, so würde der Untergang eines dieser Systeme eher schleichend stattfinden.

Alles Argumente, die auf einen Webbaukasten nicht zutreffen. Hier ist das System mit dem Anbieter fest verknüpft, ein Umzug nicht möglich. Ebenso kann es passieren, dass so ein Anbieter plötzlich von der Bildfläche verschwindet. Lässt sich mit dem gewählten System eine Wunschfunktion nicht umsetzen, kann auch der Webdesigner nicht weiterhelfen, da hier ein individuelles Programmieren nicht möglich ist. Die Vorteile sind wiederum, dass Systempflege und Updates vom Anbieter automatisch erfolgen und nicht wie bei den CMS selbst durchgeführt werden müssen.

Bevor Sie sich allerdings Gedanken um das einzusetzende System machen, müssen Sie die Entscheidung treffen, ob die Umsetzung des Internetauftritts überhaupt Inhouse, also von Ihnen oder einem Mitarbeiter, erstellt werden soll oder dies doch besser ein Webentwickler / Webdesigner übernehmen sollte. Im letzteren Fall wird die Wahl des Systems sicherlich auch durch den Rat des Webdesigners beeinflusst oder von diesem vorgegeben.

Den Weg zur Entscheidungsfindung, wer das Webdesign und den Internetauftritt umsetzen kann und soll, wird daher im nächsten Teil behandelt.

Bildnachweis

Titelbild: AéM · Screenshots der Webseiten von WIX und Jimdo · Diagramm: AéM

André Morre

Selbstständiger Mediendesigner und Inhaber dieser Webseiten. Konzeption, Design, Webdesign, Text, Fotografie

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André Morre Mediendesign, Inhaber: André Morre (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
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