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Der große Suchmaschinen-Test
Letzte Aktualisierung: 22.10.2022

Der große Suchmaschinen-Test

Alternativen zu Google für mehr Datenschutz

Welche ist die beste Suchmaschine im Internet? Welche Suchmaschine bietet den meisten Komfort, die beste Treffergenauigkeit, den besten Datenschutz? Warum es nicht immer Google sein muss und was manche sogar besser können! Möchten Sie einmal etwas anderes ausprobieren, so erhalten Sie hier einen kompakten Überblick über Suchmaschinen und ihre Vor- und Nachteile.

Genau so wie Apple einst vorgegeben hat, wie Smartphones auszusehen und zu funktionieren haben, ist Google die Vorlage für Suchmaschinen. Fast alle Suchmaschinen orientieren sich am Look and Feel des Platzhirschen Google. De facto könnten alle anderen Suchmaschinen eigentlich einpacken, denn Google hat einen Marktanteil von fast 80% weltweit und sogar über 90% in Deutschland. Andere Suchmaschinen spielen also kaum noch eine Rolle.

Allerdings mehrt sich in einer Zeit von DSGVO und der Datensammelwut von Google, Facebook, Amazon & Co. auch die Anzahl wachsamer und aufmerksamer Nutzer, die nicht mehr bedingungslos bereit sind, Googles Suchkomfort mit ihren Daten zu bezahlen. Höchste Zeit also, einen Blick auf den Suchmaschinenmarkt zu werfen.

Folgende Suchmaschinen werden in diesem Artikel besprochen. Die Abschnitte können Sie direkt durch einen Klick auf den Namen anwählen:

bing
DuckDuckGo
ECOSIA
Google
startpage
yandex

Zusammenfassung
Fazit

 


Ein Vorwort zu Google

Google ist der Platzhirsch unter den Suchmaschinen und hat in Deutschland eine quasi Monopolstellung von über 90%. Der Deutsche sucht nicht mit einer Suchmaschine, sondern er „googelt“ – ein Begriff, der es sogar in den Duden geschafft hat. Googles Möglichkeiten über seine Nutzer quasi alles zu erfahren sind dabei unbegrenzt. Es gibt die Google Suchmaschine, Google Maps inkl. Streetview und Navigationssystem, Google Mail, Google Analytics, Google Fonts und YouTube sowie den Browser Chrome und die Betriebssysteme Android und Chromium. Beste Aussichten, um die Aktivitätsverläufe der Nutzer bestmöglich und fast nahtlos zu erfassen. Es fehlt nicht mehr viel – vielleicht noch ein Messenger-Dienst. Letzteres ist in absehbarer Zeit aber wohl eher nicht zu erwarten, da Google bereits mit Google+ den Angriff auf Facebook verloren hat und der Dienst wieder in der Versenkung verschwand.

Falls Sie also durch selbst durchgeführte Tests zu dem Ergebnis gelangt sein sollten, Google liefere ihnen einfach die besten Suchergebnisse, so könnte dies unter Umständen auch einfach an dem durch Google von Ihnen erstellten DIGITALEN FINGERABRUCK liegen, mit dem Google sie mittlerweile besser kennt als ihre Mutter und mit dem Google sie selbst dann noch sicher identifizieren kann, wenn Sie sich nicht in Ihrem Google-Konto eingeloggt haben (nebenbei bemerkt: Die meisten Nutzer wissen gar nicht, ob sie eingeloggt sind oder nicht, manchen ist nicht einmal bewusst, dass sie ein Google-Konto haben). Um vergleichsgerecht eine neutrale Google-Suche durchführen zu können, müssten Sie sich also vor ein Gerät setzen oder eine Arbeitsumgebung einrichten, über die Google Sie nicht identifizieren kann. Und Google ist darin mittlerweile so gut, dass Sie sich dazu fast schon einen neuen Computer kaufen müssten, um auf der sicheren Seite zu sein.

Nun könnten Sie einwenden, dass es doch gut sei, wenn Google weiß wo nach ich suche und mich somit bestmöglich bedienen kann – und ja: in den meisten Fällen ist es das sogar tatsächlich – besonders, wenn es um die Suche nach Produktinformationen, Kochrezepten, Urlaub und anderen seichten Dingen geht. Andererseits besteht die Gefahr einer Filterblase. Stellen Sie sich vor, jemand sucht nach politischen Informationen und findet sie auf einer Seite, die dem rechten Spektrum zuzuordnen ist. Fortan wird der Nutzer wiederholt mit Suchergebnissen bedient, die dazu passen. Nutzt er diese Ergebnisse weiterhin, so potenziert sich das Angebot an rechten Inhalten. Zugegebener Maßen ist Googles Such-Algorithmus so moderat eingestellt, dass zumindest bei gesellschaftlichen Themen ein neutrales Suchergebnis weiterhin gewährleisten sein würde. Anders verhält es sich aber bspw. bei YouTube (wie erwähnt zu Google gehörend). Hier wird der Filter-Algorithmus sofort und rigoros angewendet. Wer hier nach politischen Inhalten sucht, befindet sich nach wenigen Klicks in der Filterblase. Abstruse Züge hat die Form der Filterblasen-Information bereits bei Facebook eingenommen. Fehlinformationen (Fake-News) gehen viral, weil sich ein Großteil der Sender und Empfänger bereits in einer Facebook-Filterblase befindet und Informationen nur noch aus dieser bezieht, statt sie mit dem Internet jenseits des Facebook-Accounts abzugleichen.

Die Gewohnheit der Nutzer

So viel zum Thema Evil Google. Wenden wir uns nun dem Thema zu, was die Google Suchmaschine kann und was ihren Erfolg ausmacht! Ihr Erfolg beruht in erster Linie darauf, dass sie die erste Suchmaschine war, die das konnte, was heute eigentlich auch die anderen können: Auf einer aufgeräumten Website zügig die bestmöglichen Ergebnisse ausgeben. Die anderen kamen mit diesem Konzept nur einfach zu spät. Bis dahin hatte der Nutzer sich längst daran gewöhnt, Google zu nutzen. Vor diesem Konzept waren Suchseiten bunte Wimmelbilder-Seiten, hoffnungslos überladen und träge – in etwa so wie Yahoo oder Web.de heute noch aussehen. Hinzu kam, dass Google damals mit einem revolutionären Algorithmus beste Ergebnisse versprach. Aber auch hier müssen sich andere Dienste heute eigentlich nicht mehr all zu sehr verstecken. Der größte Feind der Suchmaschinen ist also eigentlich nicht die Trefferqualität der Google Ergebnisse, sondern die Gewohnheit der Nutzer.


Der große Suchmaschinen-Test:

Google Suchmaschine

Google ist die Suchmaschine mit dem größten Index (Anzahl gecrawlter Webseiten) und dem größten Funktionsumfang bestehend aus speziellen Suchbereichen für: Allgemeine Textsuche, Karten, Videos, News, Flüge, Finanzen, Bücher. Sie bietet Suchvorschläge schon während der Eingabe und stellt zunehmend immer mehr Informationen direkt aufbereitet auf der Suchseite dar, ohne dass hierfür die eigentlichen Webseiten aufgesucht werden müssten (Beispiel Sucheingabe: „Wetter Bielefeld morgen“).

Das größte Alleinstellungsmerkmal besitzt Google mit der Streetview Funktion von Google Maps, mit der sich virtuell die Straßen vieler größerer Städte durchfahren lassen. So langsam kommen die Bilder in Deutschland jedoch in die Jahre und eine Neuauflage ist hierzulande nicht geplant, da nirgends die Gegenwehr und die Sorge um den Datenschutz so groß war wie in Deutschland mit dem Ergebnis, dass Unmengen an Häusern verpixelt werden mussten.

Durch die enorme Vernetzung aller Google-Produkte hat Google auch die höchste Anzahl registrierter Nutzer. Also Besucher, die während ihrer Suchanfragen mit einem Nutzerkonto bei Google verbunden sind. Dies ermöglicht es Google besonders gut lokale Ergebnisse auszuliefern oder die Suchanfrage für den jeweiligen Besucher anzupassen, da jede seiner Webaktionen im Google-Konto gespeichert wird.

Finanziert wird das Angebot durch Werbeplatzierungen vor den Suchergebnissen, die sich bspw. in der Textsuche nur durch den Zusatz „Anzeige“ abheben. Aufgrund der Marktmacht und der umfangreichen Auswertungsmöglichkeiten des Nutzerverhaltens ist Google zusammen mit Facebook für die Werbebranche eins der attraktivsten Kanäle und sicherlich die attraktivste Suchmaschine.

Suchbereiche Allgemein, Bilder, Videos, Karten, News, Bücher, Flüge, Finanzen, Shopping
Werbeplatzierungen JA
Vorschläge während der Eingabe JA
Bildsuche JA
Bildsuche per Bildupload JA
Karten JA inkl. SteetView
Marktanteil weltweit 77%

+ pro

  • komfortabel
  • umfangreiches Angebot
  • beste lokale Suchergebnisse wg. Standortbestimmung
  • individualisierte Suchergebnisse

– contra

  • geringste Anonymität
  • maximales Tracking (Aktivitätsverfolgung)


Der große Suchmaschinen-Test:

bing

bing ist die Suchmaschine von Microsoft und damit wahrscheinlich das einzige Unternehmen in der westlichen Welt, dass eine entsprechende Unternehmenspower hat, um es mit Google aufnehmen zu können. Darüber hinaus hat bing mit seinen Vorgängern Live Search und davor MSN Search seit 1998 eine lange Geschichte hinter sich, um entsprechende Erfahrung nutzen zu können.

bing hat mit den Bereichen Alle, Bilder, Videos, Karten und News einen brauchbaren Funktionsstandard und liefert in diesen Bereichen eine hervorragende Qualität und denselben Komfort wie Google. Auch hier gibt es also Suchvorschläge, Direktantworten bei „Wetter morgen“ und vieles was Google sonst noch so drauf hat. Dank des geringen Marktanteils muss man sich dabei sogar wesentlich weniger Werbung ansehen!

 

Suchbereiche Allgemein, Bilder, Karten, Videos, News
Werbeplatzierungen JA
Vorschläge während der Eingabe JA
Bildsuche JA
Bildsuche per Bildupload JA
Karten JA inkl. Vogelperspektive aus 4 Himmelsrichtungen
Marktanteil weltweit 4,5%

 

bing Karten
bing Karten: echte Vogelperspektive aus vier Richtungen.

+ pro

  • komfortabel
  • akzeptablen Umfang
  • gute lokale Suchergebnisse wg. Standortbestimmung
  • Server werden mit erneuerbarer Energie betrieben

– contra

  • geringe Anonymität
  • Tracking (Aktivitätsverfolgung)


Der große Suchmaschinen-Test:

DuckDuckGo

DuckDuckGo könnte man auch eine Metasuchmaschine nennen, denn die Suchergebnisse werden aus unterschiedlichen Quellen wie bing, Yandex, Wikipedia und weiteren zusammengetragen. DuckDuckGo hat aber auch einen eigenen Web-Crawler. Wie groß der Anteil des hauseigenen Crawlers allerdings ist, ist unbekannt.

Obgleich das erklärte Ziel von DuckDuckGo nicht der Datenschutz war, hat sich diese Suchmaschine genau in diesem Bereich einen Namen gemacht, da sich auf ihr anonym suchen lassen soll. IP-Adressen werden nicht gespeichert und keine Cookies gesetzt. DuckDuckGO stellt des Weiteren für diverse Browser ein Addon zur Verfügung, die nicht nur die Suche, sondern das gesamte Surfen im Netz sicherer und anonymer machen soll.

Suchbereiche Allgemein, Bilder, Karten, Videos, News
Werbeplatzierungen JA
Vorschläge während der Eingabe minimal
Bildsuche JA
Bildsuche per Bildupload NEIN
Karten NEIN
Marktanteil weltweit nicht relevant

+ pro

  • anonyme Suche

– contra

  • Suchergebnisse lassen zu wünschen übrig


Der große Suchmaschinen-Test:

ECOSIA

ECOSIA – die Suchmaschine, die Bäume pflanzt. Völlig aus der Reihe tanzt die aus Berlin antretende ECOSIA mit ihrem Social Business Konzept. Das Unternehmen spendet 80 Prozent seines Einnahmeüberschusses für gemeinnützige Naturschutzorganisationen. Am 13. Februar 2019 verkündete Ecosia, 50 Millionen Bäume gepflanzt zu haben. Zwar ist das gerade mal die Menge, die in unseren Regenwäldern an nur 1 bis 2 Tagen abgeholzt wird – oder ein anderer Vergleich: würde Google das Konzept von ECOSIA fahren, würde Google in nur 2 Tagen mehr Bäumen pflanzen als ECOSIA in über 4 Jahren – doch diese Vergleiche führen zu nichts, außer vielleicht zu einer Ahnung, wie viel Potenzial in ECOSIA steckte, wenn es bekannter würde. Die Nutzung von ECOSIA hingegen führt schon heute und unmittelbar zu etwas: sie pflanzt Bäume. Ganz nebenbei.

Sowohl die Suchergebnisse als auch die Suchanzeigen bei Ecosia werden von bing geliefert. Mit ECOSIA nutzt man somit den Komfort und die Qualität von bing mit der Lizenz zum Bäume pflanzen. Es gibt also eigentlich keinen Grund mehr, bing zu nutzen, oder?

Etwas irritierend ist, dass für den Kartendienst statt bing wieder Google herangezogen wird. Als Alternative lässt sich aber auch treeday wählen – ein Kartendienst mit einem weiteren interassenten Umweltaspekt, bei dem auf den Karten grüne Unternehmen aufgelistet werden inkl. einem grünen Rankingfaktor. Als Kartendienst im eigentlichen Sinne ist treeday jedoch nicht brauchbar.

    ECOSIA – Die Suchmaschine, die Bäume pflanzt.
    [Foto: ecosia]
    Suchbereiche Allgemein, Bilder, Karten, Videos, News
    Werbeplatzierungen JA
    Vorschläge während der Eingabe JA
    Bildsuche JA
    Bildsuche per Bildupload NEIN
    Karten Link zu Google
    Marktanteil weltweit nicht relevant

    + pro

    • Websuche mit Umweltaspekt
    • 80% des Einnahmenüberschusses für den Naturschutz

    – contra

    • Kein eigener Index, sondern die Ergebnisse von bing

    Anonym suchen mit Startpage
    Anonym suchen mit Startpage. [Foto: rawpixel]
    Der große Suchmaschinen-Test:

    Startpage

    Aus den Niederlanden kommt die Startpage, die es in letzter Zeit schon öfter in die Presse geschafft hat, wenn wieder einmal das Thema auf den Datenschutz fiel oder schlechte Nachrichten über Google & Co. die Runde machten, wenn gleich sich Startpage auch schlicht der Suchergebisse von Google bedient. Allerdings wird hier rundum anonymisiert, also ohne die Auswertung von IP-Adressen und ohne Cookies und damit ohne Aktivitätsverfolgung. Es gibt sogar die Funktion, die Seite eines Suchergebisses anonym zu besuchen. Sie wird dann in einem optisch sichtbaren Container angezeigt.

    Da anonym sind Werbung und Suchergebnisse dementsprechend nicht personalisiert. Verzichten muss man dafür auf den Komfort, den Google bietet wie Suchvorschläge während der Eingabe oder Aufbereitung von Informationen auf der Suchseite. Größere Bekanntheit erreichte Startpage in Deutschland erstmals, als sie von der Stiftung Warentest aufgrund der mängelfreien Datenschutzerklärung zum Testsieger gekührt wurde.

     

    Suchbereiche Allgemein, Bilder, Videos
    Werbeplatzierungen JA
    Vorschläge während der Eingabe JA
    Bildsuche JA
    Bildsuche per Bildupload NEIN
    Karten NEIN
    Marktanteil weltweit nicht relevant

    + pro

    • Testsieger im Datenschutz laut Stiftung Warentest
    • Ergebnisse auf Google-Niveau

    – contra

    • Keinen eigenen Index, sondern die Ergebnisse von Google


    Der große Suchmaschinen-Test:

    Yandex

    Wie bereits im Abschnitt bing erwähnt, ist Microsoft wahrscheinlich das einzige Unternehmen, welches in der westlichen Welt die Unternehmenspower hat, um es mit Google aufzunehmen. Dies gilt aber nicht für den Rest der Welt. Im asiatischen Raum gibt es bspw. Baidu mit einem der hohen Bevölkerungszahl in China geschuldeten weltweiten Marktanteil von ca. 15%.

    Das Google der kyrillischen Welt hingegen ist Yandex. Die Suchmaschine hat in Russland einen Marktanteil von 60%. Yandex ist nicht nur länger am Markt als Google, es hat auch die ein oder andere Technologie (bspw. den Kartendienst) noch vor Google herausgebracht. Warum uns Yandex hierzulande zumeist kein Begriff ist, liegt zum einen daran, dass unsere Welt eben nach wie vor in Ost und West geteilt ist, zum anderen aber auch daran, dass Yandex seine Stärke in der der russischen Sprache und den damit verbundenen komplexen Fällen und Verbformen sowie der kyrillischen Schrift hat.

    Zwar gibt es Yandex auch mittlerweile in englischer Sprache und Umfang wie Qualität reichen locker an Google heran, dennoch ist für Deutschland/Europa der Dienst nur eingeschränkt nutzbar, da die lokale Suche nur unzureichende Ergebnisse liefert.

    Doch während Baidu hierzulande quasi nicht nutzbar ist, hat Yandex eine Stärke, wegen der Yandex es überhaupt in diese Liste geschafft hat. Die Bildersuche von Yandex ist in Qualität und Komfort der Googlesuche in vielen Bereichen überlegen. Bilder werden groß Dargestellt, sind gut miteinander verknüpft und lassen sich sogar direkt in der Suche als Diaschau vorführen. Die Promi-Suche macht damit in keiner Suchmaschine soviel Spaß, wie bei Yandex.[/vc_column_text][vc_column_text css=“.vc_custom_1559376271754{margin-top: 50px !important;}“]

    Yandex: komfortable Bildersuche inkl. Diaschau.

    Zusammenfassung

    Das Original: Google

    Wer es einfach und bequem mag, keine Bedenken bei der Aktivitätsverfolgung hat und sich an der Monopolstellung von Google nicht stört, macht mit diesem Anbieter nichts verkehrt, denn Google bietet das Rundum-Paket. Niemand bietet mehr Funktionen und Möglichkeiten.

    Alternative mit Komfort: bing

    Wer sich von Google gerne mal lösen würde, aber nicht zu sonderlich großen Kompromissen bereit ist, findet in bing eine gute Alternative, die Google nahezu ebenbürtig ist. Insbesondere bei dem Kartenmaterial lohnt es sich, mal den Blick auf einen anderen Anbieter zu werfen. Manchmal ist ein gesuchtes Gebiet auf einem Anbieter höher aufgelöst als auf dem anderen oder die Bilder sind aktueller. Während Google bei der 3D-Darstellung der Karten auf einen virtuell erstellen 3D-Trick setzt, stellt bing bspw. echte Satellitenbilder in Vogelperspektive zur Verfügung. Die Funktion ist etwas versteckt mit einem Rechtsklick auf das Kartenmaterial zu finden.

    Bester Datenschutz: Startpage

    Wer „die Schnauze voll hat“ von der Datensammelwut und mehr Privatsphäre möchte, findet eine gute Möglichkeit mit Startpage, welche letztlich die Suchergebnisse von Google ausspuckt, muss jedoch auf viel Komfort verzichten wie aufbereitete Infos direkt auf der Suchseite oder Suchvorschläge während der Eingabe.

    Die grüne Suchmaschine: ECOSIA

    Wer etwas für die Umwelt tun möchte, während der Rechner gerade Strom verbraucht, sollte fortan mit ECOSIA suchen. Die Suchmaschine bietet den vollen Komfort von bing, spendet aber 80% des Einnahmenüberschusses für Umweltprojekte. Wie kann man sich beim Suchen im Web noch wohler fühlen?

    Das Bilderwunder: Yandex

    Yandex ist nicht nur eine Suchmaschine aus Russland, sondern letztlich auch für Russland. Die Suchergebnisse sind weder lokalisiert, noch ist Yandex für die Anfrage in anderen Sprachen außer Russisch und English aufgestellt. Sehr schön und komfortabel ist allerdings die Suche nach Bildern bei Yandex – zumindest wenn man English zur Suche nutzt oder einfach nur nach Prominenten sucht (wofür eine Bildsuche ja letztlich sehr oft genutzt wird). Hier erhält man eine tolle Funktion, um die Bilder groß und sogar in Vollbild direkt als Diaschau präsentiert zu bekommen. Ein Genuss, wenn er „Natalie Portman“ eingibt oder sie „George Clooney“.


    FAZIT

    Startpage für den konservativen Surfer, ECOSIA für die Generation „Friday for Future“

    Wer wirklich etwas für seinen Datenschutz tun und sich der Datensammelwut der Webgiganten entziehen möchte, sollte die Suchmaschinen Startpage oder DuckDuckGo nutzen. Die Komforteinbußen sind jedoch je nach Anspruch beträchtlich, weshalb diese Suchmaschinen wohl eher etwas für den Ü40 Gelegenheitssurfer sind, als denn für den Digital Native Poweruser.

    Wer sich zu allererst einmal der Marktmacht von Google entziehen, aber nicht auf viel Komfort verzichten möchte, könnte eigentlich mal Bing ausprobieren, wenn es da nicht ECOSIA gäbe, die denselben Komfort bietet, aber nebenbei noch Bäume pflanzt und somit unbedingt vorzuziehen ist.

    Vor allen Dingen sollte bei der Suchmaschinennutzung aber das gelten, was auch bei der Suche nach Preisen, Informationen und Nachrichten gilt: Nicht einseitig handeln, sondern vergleichen und über den Tellerrand schauen!

    Übrigens: Während ich diesen Artikel geschrieben habe, kletterte der Baumpflanz-Zähler von ECOSIA um 30.000 Bäume. Schön, oder?

    4 Antworten

    1. Soso, als Ü40 ist man also nur noch „konservativer Gelegenheitssurfer“? Wenn ich mir ansehe, wie oft die Digital Native Poweruser mich nach Dingen fragen, die sie in ihrem natürlichen Element doch so viel leichter finden als ich altes Haus, das als Kind mit Grün-Schwarz-Monitoren, Datenkassetten und BTX angefangen hat…
      Aber lassen wir mal die zugegebenermaßen amüsant formulierte Altersdiskriminierung von First-Generation-Nerds außen vor. 😉

      Eine exzellente Zusammenfassung eines arg unterschätzten Themas und auch nach dem ersten Wiegenfest noch aktuell genug, um ihn bei jeder passenden Gelegenheit zu verlinken.
      Happy belated birthday, Artikel – und danke, lieber Verfasser.

      1. Haha! Okay, gebe zu, der Ü40 Satz ist etwas despektierlich geraten. Aber ich darf das, bin selber Ü40. Zur Ehrenrettung dieser Generation füge ich hinzu, dass es letztlich die Ü40 sind, die sich für Datenschutz und alternative Suchmaschinen interessieren könnten. Der Digital Native lebt in Facebook, WhatsApp und Instagram und ihm sind diese Dinge oftmals herzlich egal. Danke für den Kommentar.

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