Ziehen Sie mit dem Mauszeiger den vertikalen Balken nach rechts und links und schauen Sie sich Bielefelds Wandel der Zeit Stück für Stück an.
Im Jahr 2014 wurde Bielefeld offiziell 800 Jahre alt. So weit reicht diese Gegenüberstellung leider nicht zurück. Der Panoramablick von der Sparrenburg auf die Stadt Bielefeld zeigt die historische Aufnahme um die Jahrhundertwende sowie eine Aufnahme der Neuzeit von 2006. Viele Bauten sind nicht übriggeblieben und ohne die Fixpunkte der Kirchtürme würde die Orientierung wahrlich schwer fallen. Viel Spaß mit der kleinen Zeitreise.
Welche markanten Gebäude sind auf den beiden Fotografien zu sehen? Welche Gebäude sind bis heute erhalten? Klicken Sie unterhalb des Bildes auf einen Reiter mit der entsprechenden Zahl für weitere Informationen zu dem Gebäude.
Die Alte Preußische Kaserne wurde noch von Friedrich dem Großen (* 24. Januar 1712 in Berlin; † 17. August 1786 in Potsdam) errichtet. Später wurde aus dem Gebäude das Kreiswehrersatzamt. Heute ist es das Art Center Bielefeld. In ihm befinden sich viele, kleine, überwiegend kreative und künstlerische Unternehmen.
Link: Art Center Bielefeld
Das Ratsgymnaisum Bielefeld ist die älteste Schule in Bielefeld und liegt in der Altstadt neben der Kunsthalle und ihrem Park.
Link: Wikepedia
St. Jodokus ist eine römisch-katholische Pfarrkirche und ehemalige Franziskanerkirche im Zentrum von Bielefeld im Stadtbezirk Mitte.
Der Bielefelder Hauptbahnhof exisitert seit 1847. Das Bahnhofsgebäude im Jugendstil gehört streng genommen jedoch nicht zur Liste “historisch”, denn es wurde erst 1907 fertiggestellt und stand somit noch nicht zum Zeitpunkt der historischen Aufnahme.
Der Bielefelder Hauptbahnhof ist mit ca. 40.000 Reisenden pro Tag auf 7 Gleisen der wichtigste Bahnhof der Region Ostwestfalen-Lippe. Obgleich er optisch sehr beschaulich und provinziell wirkt, gehört er noch zur Kategorie 2 deutscher Bahnhöfe und reiht sich damit in eine Liste zusammen mit Berlin-Zoo, Bremen, Mainz, Kiel u.a. ein, die jedoch größtenteils ein Vielfaches an Reisenden vorweisen können.
Link: Wikipedia
Die Stadthalle Bielefeld ist ein multifunktionales Kongress- und Veranstaltungszentrum in Bielefeld. Die Halle wird für Veranstaltungen aus den Bereichen Tagung, Kongress, Konzert, Messe, Show sowie öffentliche und unternehmensbezogene Events genutzt.
Link: Wikipedia
Bis ins 19. Jahrhundert lag der Platz außerhalb der Stadt vor dem Niederntor. Hier teilten sich die Wege nach Herford, Schildesche und Heepen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Jahnplatz stark beschädigt. Durch den zunehmenden Verkehr herrschte Mitte der Fünfzigerjahre ein kaum noch zu beherrschendes Verkehrschaos. 1955/57 wurde der Platz grundlegend neu gestaltet. Teile dieses Konzeptes sind bis heute erhalten.
Die Unterführung unterhalb des Jahnplatzes wurde als einer der ersten Fußgängertunnel am 19. Juli 1957 mit bundesweiter Beachtung eröffnet. Aus heutiger Sicht betrachtet wäre es aber wohl eine bessere Idee gewesen, statt der Menschen, die Autos unter die Erde zu verbannen.
Link: Wikipedia
Der Spiegelshof war ein Adelshof, dessen Geschichte sich bis auf das Jahr 1334 zurückführen lässt. Spätestens von da an bis 1479 gehörte er der Familie von Todrang. Anschließend wurde er Eigentum der von Spiegel. 1540 ließ ihn Johann Spiegel von Peckelsheim im Stil der Weserrenaissance umbauen. Die Familie Wessel übernahm den Hof 1820 und richtete dort 1840 eine Posthalterei ein sowie 1847 ein Theater.
1927 übernahm die Stadt Bielefeld das Gebäude. Das dort ansässige Standesamt verließ den Hof 1985, um für das Naturkunde-Museum Bielefeld Räume zu schaffen.
Link: Wikipedia
Der 34 Meter hohe Ostmannturm ist mit seinem kupfernen Turmhelm eines der Wahrzeichen der Stadt. Das Fabrikgebäude mit Wasserturm wurde 1912–1914 als „Schlachthaus“ bzw. Fleischwarenfabrik des Bielefelder Konsumvereins erbaut. Der Konsumverein wurde 1938 durch die Nationalsozialisten aufgelöst. Das Gebäude gelangte in den Besitz des Gewürzunternehmens Ostmann, das darin bis 1978 mehrere Gewürzmühlen betrieb. Bereits seit 1980 befindet sich das Gebäude im Besitz des Sozialwerks der Bielefelder Freimaurer e.V. und wird als Studentenwohnheim genutzt.
Link: Wikipedia
Das Grundgebäude der heutigen Altstädter Nicolaikirche lässt sich nicht genau datieren. Die dreischiffige Hallenkirche wurde vermutlich im 14. Jahrhundert erbaut. Der Patron St. Nikolaus, Schutzpatron der Kaufleute, wurde erstmals 1317 erwähnt.
Der Turmhelm wurde 1706 durch ein Gewitter zerstört und erst 1739 in barocker, kugeliger Form ersetzt. Der Bombenangriff von 1944 zerstörte die Kirche bis auf den Turmstumpf und den unteren Teil der Außenmauern. Beim 1954 begonnenen Wiederaufbau wurde stark vom Original abgewichen. Im Grundriss wurde der polygonale gotische Chorabschluss mit seinen hohen Fenstern durch einen rechteckigen Chor mit kleinen Fenstern und einer Rosette ersetzt. Dem Gewölbe fehlen jetzt die in der Gotik üblichen Rippen. Durch den Aufbau mit neuer Turmspitze wurde die Altstädter Nicolaikirche mit ihren 81,3 Metern zum höchten Bauwerk der Stadt und wird bis heute nur vom Fernmeldeturm überragt sowie vom Telekom-Hochhaus, wenn man bei diesem die Funkanlage zu den Höhenmetern mitrechnet.
Link: Wikipedia
Das Telekom-Hochhaus (früher: Fernmeldehochhaus) ist das höchste Gebäude der Stadt Bielefeld. Es verfügt über 18 Stockwerke bei einer Höhe von 78 Metern (inkl. Antennenträger 95,5 m).
2018 wurde das Gebäude von der Unternehmensgruppe Goldbeck, Bielefeld gekauft, um das Bürogebäude in ein Wohnhaus umzuwandeln. Hierfür wurde das Hochhaus komplett entkernt.
Die verhältnismäßig junge Pauluskirche mit ihrem 72 Meter hohen Turm ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche im neogotischen Stil. Sie war seit 380 Jahren der erste Kirchenneubau auf Bielefelder Stadtgebiet. Bis dahin waren die mittelalterlichen vorreformatorischen Kirchen genutzt worden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen in Bielefeld blieb die Pauluskirche bei Bombenangriffen im Jahre 1944 weitgehend verschont.
Link: Wikipedia
1979 war Baubeginn des Neuen Rathauses. Aber erst 1985 war es fertiggestellt.
Darüber hinaus liegen mir zum Gebäude des Rathauses leider keine Informationen vor.
Die evangelisch-lutherische Neustädter Marienkirche ist die größte Kirche in Bielefeld. Der Westteil mit den beiden Fassadentürmen wurde 1494 fertiggestellt. Im Zuge verschiedener Bauphasen erhielt die Kirche bis ungefähr 1512 ihre heutige Form. Die im Stil der Gotik errichtete Kirche ist mit ihren zwei 78 Meter hohen Türmen ein prägendes Element des Bielefelder Stadtbildes. Über 20 Jahre war sie darüber hinaus auch ein prägendes Mahnmal, denn erst in den späten Sechzigern erhielt sie Ersatz für ihre im Krieg zerstörten Kirchturmspitzen.
Die Turmhelme wurden nach einem Sturmschaden 1703 durch neue Turmhauben in barocker Form ersetzt. Bei dem großen Bombenangriff auf Bielefeld am 30. September 1944 wurden Dach und Turmspitzen zerstört, die Gewölbe blieben jedoch intakt. Das neue Dach des Kirchenschiffs entstand um 1947, die Turmspitzen wurden 1966 neu errichtet. Dieses Mal erhielt die Kirche wieder die gotischen Spitzen, allerdings in wesentlich höherer Bauform.
Link: Wikipedia
Das Rathaus wurde in rund zweieinhalb Jahren errichtet und 1904 eröffnet. Gleichzeitig wurde das mit dem Rathaus verbundene Stadttheater erbaut, das kurz vor der Einweihung des Rathauses mit einem Festspiel eröffnet wurde. Beide Gebäude finden sich – anders, als man auf Grund ihres Architekturstils vermuten könnte – nicht auf dem historischen Foto.
Die Architektur zeigt eine Mischung aus deutscher Renaissance und Spätgotik, zeugt mit den rund 1.000 symbolischen und bildprogrammatischen Darstellungen aber vor allen Dingen als steinernes Lehrgebäude der christlichen Freimaurerei.
Bei Bombenangriffen auf Bielefeld im Herbst 1944 wurde der Rathausturm, eine Miniaturnachbildung des Hermannsdenkmals, zerstört. Beim Wiederaufbau in den 1950er-Jahren wurde der Turm nicht rekonstruiert.
Link: Bielefeld · Wikipedia Rathaus · Stadttheater
Das Gebäude am Niederwall 29 ist eins der wenigen privaten Gebäude, welches auf beiden Fotografien wiederzufinden ist.
Leider liegen mir zu dem Geäude keine weiteren Informationen vor.
Zu dem Gebäude liegen mir leider keine Informationen vor. Links neben dem Polizeigebäude befindet sich mittlerweile das Gebäude des Bau und Liegenschaftsbetriebs. Auf dem Foto von 2006 ist dies noch eine Freifläche mit Bäumen. Bis Ender der 90er Jahre befand sich an der Stelle das Städtische Hallenbad.
Beispielhaft für die Entwicklung der Industrie in Bielefeld ist der Werdegang der Dürkopp-Werke. Der Bau des riesigen Gebäudeareals hatte seinen Beginn nach der Firmengründung durch Nikolaus Dürkopp und Carl Schmidt im Jahre 1867. Schon drei Jahre später, 1870, wurde der jetzt weiße Block I an der Nikolaus-Dürkopp-/Turnerstraße errichtet.
Den Durchbruch zum Industriebetrieb schaffte die Firma Dürkopp erst, nachdem 1876 Ferdinand Kaselowsky, Direktor der Ravensberger Spinnerei und damals einer der reichsten Männer von Bielefeld, Geschäftspartner von Dürkopp geworden war.
1896 kam der imposante Block II aus rotem Backstein hinzu. 1911 wurde Block III gebaut, mit zwei repräsentativen Wassertürmen inklusive Sprinkleranlage. Als Verbindung dienten die beiden Straßenbrücken. 1912 kam Block IV hinzu (nicht mehr erhalten). 1927 hatten die Dürkopp-Werke mit über 6.000 Beschäftigten ihren Zenit erreicht. Es folgte 1940 mit Block V (August-Bebel-Straße) das düsterste Kapitel des Unternehmens als Dürkopp einen der größten Aufträge in der NS-Zeit ergatterte. Für die Produktion von Flugabwehrgeschützen schufteten 1.600 Zwangsarbeiter in Zwölfstundenschichten.
Die Ravensberger Spinnerei wurde 1855–1857 erbaut. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war sie eine der größten Flachsspinnereien Europas. Durch den Strukturwandel in den 1960er Jahren musste die Spinnerei ihren Betrieb stark einschränken, 1974 schließlich komplett aufgeben.
Die Stadt Bielefeld hatte das Gelände bereits 1968 erworben. Kaum zu glauben, aber ohne die jahrelangen Proteste von Bürgerinitiativen wäre auch dieses heutige Industriedenkmal dem Verkehrs- und Autowahn der Politiker zum Opfer gefallen. Das mit dem europäischen Denkmalspflegepreis ausgezeichnete Gebäude ist heute ein beliebtes Kultur- und Veranstaltungszentrum mit großzügiger Parkanlage. In dem Gebäudekomplex befindet sich auch das Historische Museum mit dem Schwerpunkt zur Geschichte Bielefelds und der Region Ostwestfalens. Der Direktorengarten mit Teich und Springbrunnen im Stil eines englischen Landschaftsgartens ist eine weitestgehend originalgetreue Wiederherrichtung.
Link: Wikipedia
Klick oder wischen = alle Bilder
Der kolorierte Stahlstich ist auf vor 1872 datiert. Das nachfolgende Kriegsbild gibt einem eine klare Vorstellung davon, wo die historischen Häuser geblieben sind. Das letzte Bild der Reihe zeugt davon, wie lange Bielefeld noch die Stadt ohne Kirchturmspitzen war.
Ansichtskarte von Rathaus & Theater Bielefeld, anno 1910
Die beiden Gebäude fehlen auf dem historischen Panoramafoto noch, da sie erst 1904 erbaut wurden. Hier eine Ansichtskarte von 1910. Beide Gebäude sehen heute fast unverändert aus – allerdings fehlt dem Rathaus seit dem Zweiten Weltkrieg der Turm.
Klick oder wischen = alle Bilder
Der Alte Markt ist mit dem bekannten Crüwell-Haus der historische Mittelpunkt der Altstadt. Das Altstädter Rathaus enthält noch Reste des Spätmittelalters. Die Bildergalerie zeigt den Alten Markt Bielefeld im Wandel der Zeit von 1900 bis 1980.
Klick oder wischen = alle Bilder
Der Bielefelder ist als offizieller Großstädter stolz auf sein Verkehrschaos. Kein Ort der Stadt zeugt von der Geschichte dieses Chaoses besser als der Jahnplatz. Die Bildergalerie zeigt den Jahnplatz Bielefeld im Wandel der Zeit von 1925 bis 2007.
Klick oder wischen = alle Bilder
Undatiert, vermutl. vor 1900
Rechts oben ist die Sparrenburg zu sehen, darunter die Neustädter Marienkirche mit damals noch runden Turmspitzen. Haus 1 links ist 2024 der Standort des 1904 erbauten Theaters, weshalb das Foto also älter sein muss. Haus 2 links ist das einzige Gebäude der Straßenansicht, welches 2024 noch steht.
Ravensberger Park bei Nacht, 2013
Zu guter Letzt darf natürlich nicht das eigentliche Wahrzeichen der Stadt fehlen: Die Sparrenburg, der wir die Panoramabilder zu Beginn der Seite überhaupt erst zu verdanken haben. Sie liegt auf dem 180 m hohen Sparrenberg im Teutoburger Wald und überragt das nahe Stadtzentrum um gut 60 m. So, wie sie sich heute darstellt, ist sie längst nicht so alt, wie man vermuten könnte. Ihr heutiges Aussehen geht im Wesentlichen auf das 19. Jahrhundert zurück, als man sich ihrer historischen Bedeutung wieder bewusst wurde und den Turm neu aufbaute. Bis dahin wurde sie in vielerlei Hinsicht genutzt, bspw. als Gefängnis, Mauerwerk wurde abgetragen und anderweitig verwendet oder verkauft, Reste wurden dem Verfall überlassen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1256.
Das Gebäude im Vordergrund auf dem Foto von 2008 ist mittlerweile durch einen architektonisch irritierenden Neubau ersetzt worden. Große Teile des einstmals begrünten Areals sowie eins der vier Rondelle der Festungsanlage wurden archäologisch freigelegt. So ist wohl auch bei dem Wandel um das Aussehen der Burg und ihr Areal kein Ende in Sicht – ganz wie ihre Stadt eben.
Von der Vorher-Nachher-Ansicht oder der Gebäudeübersicht werden Sie auf einem dummen Smartphone nicht viel erkennen können. Ich empfehle Ihnen, die Website noch einmal auf einem Computer zu besuchen.