kill the MS Internet Explorer

Kill The IE

Letzte Aktualisierung: 4. Februar 2023

Stoppt den Microsoft Internet Explorer 11

Der Microsoft Internet Explorer ist die Pest unter den Internetbrowsern und er ist einfach immer noch nicht vom Markt verschwunden. In diesem Artikel möchte ich die Webdesigner und Webentwickler dazu ermuntern, das Ende des Internet Explorers selbst aktiv voranzutreiben. Der Artikel argumentiert, warum der IE von Webentwicklern nicht nur nicht mehr unterstützt, sondern aktiv ausgegrenzt werden sollte und wie sich dies mit ein paar Zeilen Code umsetzen lässt.

 

Immer noch ist der Microsoft Internet Explorer bei den Internetnutzern im Einsatz. Je nachdem, welcher Statistik man trauen möchte hat er zwischen 1,5 und 3,5% Marktanteil unter allen Webseitenaufrufen. Betrachtet man nur den Sektor der Desktop-Computer ohne Smartphone und Tablet, so kommt er teilweise sogar auf 4-7%. Das ist für einen in die Jahre gekommenen Browser, der schon seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt wird, bzw. längst eingestellt wurde, definitiv zu viel. Hinzu kommt, dass der Browser schon zu Lebzeiten der schlechteste Browser am Markt war, was ihn nicht davon abhielt, dass er zu seinen Glanzzeiten ein quasi Monopol im Browsermarkt innehatte. Dies ist letztlich auch der Grund, warum der Browser immer noch diesen viel zu hohen Marktanteil hat.

Neben dem Sicherheitsrisiko, den veraltete und nicht mehr weiterentwickelte Software mit sich bringt, ist dies vor allen Dingen für uns Webdesigner und Webentwickler ein großes Ärgernis. Zwar sind die Zeiten schon lange vorbei, in denen man sich beim Bau von Webseiten stets darum bemühte, dass die entsprechende Website auch im Internet Explorer halbwegs funktionierte, aber dennoch bleibt es ein Ärgernis, wenn Besucher mit ihrem alten Internet Explorer eine Website besuchen und diese nicht wie gedacht dargestellt werden kann. Denn wer heutzutage noch den IE nutzt, wird idR wohl auch kein Bewusstsein dafür haben, dass die Schuld für die Fehldarstellung nicht beim Webentwickler liegt, sondern bei ihm selbst und seiner Nutzung veralteter Software.

Schluss mit dem Internet Explorer: IE-Nutzer aussperren

Ich habe mich daher zu der drastischen Maßnahme entschlossen, IE-Anwender endgültig von meinen Webseiten zu verbannen. Wer mit dem IE meine Seiten besucht, wird auf eine Hinweisseite umgeleitet und darüber informiert, dass er nicht mehr hinnehmbare Software nutzt inkl. Verweis auf eine Fülle innovativer Browser am Markt.

Zu Drastisch? Eigentor? Ich finde nicht. Erinnern wir uns an den Beginn von Smartphone und Tablet. Apple brachte damals das iPhone und später das iPad auf den Markt und von vornherein wurde kommuniziert: Auf diesen Geräten wird Adobe Flash nicht ausgeführt. Argumentation war: Diese Technologie gefährdet die Sicherheit, überlastet den Prozessor und saugt den Akku leer. Apple (und natürlich dem großen Erfolg dieser Geräte) hatten wir es somit letztlich zu verdanken, dass das Ende von Flash wesentlich beschleunigt und der Weg für neue Technologien wie HTML5 bereitet wurde. Die Browserentwickler zogen nach und versahen anfangs einen Flash enthaltenen Webseitenaufruf mit einem Warnhinweis. Später wurde Flash gänzlich aus den Browsern verbannt.

Die Moral von der Geschichte: Eine veraltete Technologie werden wir nicht los, wenn die Entwickler sich nicht aktiv darum kümmern. Wollen wir es allen Endverbrauchern recht machen, so gäbe es Flash heute noch und den IE noch weitere 10 Jahre. So, wie Apple einst mit Gewalt Adobe Flash den Garaus gemacht hat, so sollten die Webentwickler nun endlich dem IE den Garaus machen.

Warum der IE schlimm ist und warum er endlich weg muss

Schon 2015 gab Microsoft bekannt, den Windows Internet Explorer einzustellen, zwar wurde er noch bis Januar 2020 mit Sicherheitsupdates versorgt, hat aber seit nunmehr 5 Jahren keine technologischen Erneuerungen mehr erfahren. Fazit: Wer es dem IE recht machen wollte, müsste auf eine Unmenge an modernem Webdesign verzichten. Trifft der IE also auf eine Webseite mit technologisch moderner Umsetzung, so wird es zu diversen Fehldarstellungen kommen bis hin zu einer völlig unbrauchbaren Darstellung. Das Problem ist jedoch, dass der Nutzer dies aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf die Nutzungen seines veralteten Browsers zurückführen wird, sondern eher zu der Erkenntnis gelangt, die Webseite sei defekt. Schließlich hat er zuvor schon 10 andere Webseiten besucht, die funktionierten. Dass dies nur daran lag, weil diese Webseiten noch keine oder nicht all zu viele moderne Webfunktionen eingesetzt haben, wird dem Nutzer nicht in den Sinn kommen.

Oftmals ist die Fehldarstellung auch nicht so gravierend, dass die besuchte Website nicht nutzbar wäre, sondern nur mit diversen Fehldarstellungen versehen. Der Nutzer kann also nicht erkennen, dass ein Fehler vorliegt, es kommt nur bei ihm nicht das an, was der Webentwickler beabsichtigt hat. Möglicherweise wird dem Nutzer maximal in den Sinn kommen, dass die Website nicht sonderlich schick aufgebaut ist.

Wie sich der IE aussperren lässt

Um den IE auszusperren reicht ein kleiner Schnipsel Javascript Code, welcher den Browser anhand seines UserAgents erkennt und umleitet. Zwar ist der UserAgent eigentlich heutzutage kein probates Mittel mehr, um einen Browser zu identifizieren, aber der IE ist ja auch nicht „heutzutage“, sondern von gestern, weshalb der UserAgent in diesem Fall seine Aufgabe bestens erfüllt.

Wird nachfolgender Code in den Header der Webseiten eingefügt, so wird der IE zuverlässig auf die gewünschte URL umgeleitet, in diesem Fall bspw.: window.location = “/msie/”


<script type="text/javascript">
if(navigator.appName.indexOf("Internet Explorer")!=-1 || navigator.userAgent.match(/Trident.*rv[ :]*11./))
{ //This user uses Internet Explorer
   window.location="/msie/";}
</script>


Wie groß ist der Marktanteil des Internet Explorers?

Der Marktanteil des IE auf der Website andre-morre.de liegt aktuell1 bei 3,5% absolut unter allen Besuchern, bzw. bei 4,5% unter den Desktopbesuchern. Eine Vergleichswerteermittlung durch einen Mix aus 4 Kundenseiten2 sehr unterschiedlicher Branchen kommt zu einem ähnlichen, leicht höheren Ergebnis: 3,7% (6,5%).

Der Analyse-Anbieter Statcounter kommt bei einem Tracking von ca. 3 Mio Webseiten mit bis zu 15 Mrd. Seitenaufrufen pro Monat zu wesentlich geringeren Zahlen.

Quelle: statcounter

Wer nutzt denn bitte immer noch den IE???

Bei der Ermittlung des Marktanteils des Internet Explorers habe ich einen Mix aus 4 sehr unterschiedlichen Webseiten erstellt: 1. Business Dienstleistung 2. Handwerk 3. Einzelhandel 4. Luxusgüter.

Die erste Erkenntnis ist dabei nicht überraschend: Je mehr konsumenten- bzw. endverbraucherorientiert der Webauftritt ist, desto höher ist der Marktanteil des IE, da der IE aus Sicherheitsaspekten in Unternehmen quasi ausgestorben ist. Des Weiteren ist der Marktanteil um so höher, je durchschnittlicher der soziale Stand des Besuchers ist. Überrascht hat mich hingegen die zweite Erkenntnis, das der IE seinen größten Marktanteil im Bereich der Luxusgüter hatte. Dies lässt sich nur noch über das Alter der Besucher erklären.

Somit bleibt das Fazit wenig überraschend: Der Marktanteil des IE steigt, je älter und sozial schwächer der Besucher ist.

Warum wird der IE immer noch genutzt?

Aufgrund von Alter und sozialem Stand stellt sich nun also die Frage, warum Menschen immer noch den IE nutzen. Gewohnheit oder Notwendigkeit? Sind Ihnen die Gefahren und die Nachteile des Browsers nicht bekannt oder sind sie nur einfach aus Gewohnheit nicht dazu bereit, den Browser zu wechseln oder sind sie finanziell dazu gezwungen, weil ihr System zu alt für einen modernen Browser ist?

Letzteres scheidet als Argument weitestgehend aus. Es gibt einige wenige Windows-Tabletts oder Smartphones, die möglicherweise keine oder nur eingeschränkte Möglichkeiten zum installieren aktueller Software haben. Davon abgesehen lassen sich aber alle gängigen Browser sogar auf über 10 Jahre alten Betriebssystemen wie Windows 7 installieren. Die Statistiken der o.g. Webauftritte zeigen, dass faktisch alle IE-Besucher mit Windows 7-10 unterwegs waren. Gerade wer Windows 10 nutzt wird sich also ganz bewusst für den IE entschieden haben, bzw. muss hier sogar aktiv gegensteuern, um sich dem sanften Druck des Systems zum Browser Edge zu wechseln zu entziehen.

Neben dem Mangel an Wissen über die technischen Nachteile des IE scheint also gerade die Symbiose aus Windows 10 und IE11 die Erkenntnis zu liefern, dass das Hauptargument des Nutzers seine Gewohnheit ist. Nun sollte man meinen, dass jeder, der einen IE bedienen kann, auch jeden anderen Browser bedienen können müsste, da Browser in ihrer Grundfunktion erst einmal nicht viel können und somit auch nicht viel bieten. Es bleibt also ein Rätsel, welche Sorgen genau einen Nutzer umtreibt, der von seinem geliebten IE11 nicht zu Edge, Firefox, Chrome & Co. wechseln möchte.

 

In den Fußstapfen des IE: der schlechteste Browser 2020

Nun, da wir den IE im Prinzip ja weitestgehend los sind, könnte man eigentlich aufatmen. Aber die nächste Bedrohung für modernes Webdesign ist schon lange da. Darf ich vorstellen, der schlechteste Browser 2020 – and the winner is: Apples Safari. Kein Browser liefert so viele Fehldarstellungen wie Safari, während alle anderen Browser eine Website korrekt darstellen. Im Desktopbereich hat der Safari um die 10% Markanteil in Deutschland, aufgrund des hohen Marktanteils des iPhones, auf dem standardmäßig Safari zum Einsatz kommt, hat er dort jedoch einen schrecklichen Marktanteil von 33%. Es gibt viel zu weinen über die Unzulänglichkeiten dieses Browsers, aber das ist die Geschichte eines anderen Artikels.

Fußnoten:

  1. Zeitraum 01/2020-01/2021 ↩︎
  2. Mix aus 4 Webseiten: 1. Business Dienstleistung 2. Handwerk 3. Einzelhandel 4. Luxusgüter ↩︎

André Morre

Selbstständiger Mediendesigner und Inhaber dieser Webseiten. Konzeption, Design, Webdesign, Text, Fotografie

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